Tannenbäume – Das Wegwerfprodukt schlechthin – John F. Kennedy Schule Esslingen

Tannenbäume – Das Wegwerfprodukt schlechthin

In christlichen Religionen ist es normal, sich zu Weihnachten einen Tannenbaum ins Wohnzimmer zu stellen, um die Geburt Jesu mit der Familie zu feiern und sich gegenseitig Freude zu schenken. Auch ist es normal, die alten Tannenbäume anschließend wie den gelben Sack auf die Straße zu legen oder anderweitig zu entsorgen. Doch da stellt sich die Frage, ob es das wirklich wert ist, sich einen Weihnachtsbaum, welcher ungefähr acht bis zwölf Jahre gewachsen ist, einfach so wieder zu entsorgen, jedes Jahr aufs Neue.

Der ,,Verbrauch” von Weihnachtsbäumen betrug in Deutschland (im Jahr 2019) 29,8 Millionen Bäume, das heißt dass fast jeder dritte Deutsche einen echten Weihnachtsbaum im Wohnzimmer stehen hat. Wenn wir die Wachstumszeit der Weihnachtsbäume addieren würden, würden wir auf 238 Millionen Jahre (238.400.000) kommen. Wenn wir diese nacheinander züchten würden, hätten wir damit anfangen müssen, als der Superkontinent Pangea noch existierte. Nur damit wir in Deutschland für ein Jahr Weihnachtsbäume im Wohnzimmer stehen haben.

Weihnachten, das Fest der Liebe und auch die Erinnerung an die Geburt Jesu, jedoch welche Rolle spielt der Weihnachtsbaum dabei? Grundsätzlich hat ein Weihnachtsbaum nichts mit der Bedeutung des Festes zu tun. Die Geburt Jesus fand weder unter einer Tanne statt noch wurde diese von den Heiligen Drei Königen mitgebracht. Auch in der Geschichte ist kein historischer Nachweis zu finden, sondern findet in Bräuchen verschiedener Kulturen ihren Ursprung.

Nachdem der Tannenbaum dann etwa 20 Tage im Wohnzimmer stand, wird er wieder rausgeworfen, kaum fängt er an, braun zu werden oder seine Nadeln zu verlieren, symbolisiert er kein Weihnachten mehr und wird, ähnlich wie ein gelber Sack, auf die Straße geworfen oder an bestimmten Sammelplätzen abgegeben, wo er dann entweder vergammelt oder verbrannt wird. Beides ist ein eher trauriger Schicksalsschlag für einen Baum, welcher zuvor ein warmes Wohnzimmer weihnachtlicher gemacht hat.

Nicht zu vergessen sind außerdem noch die Risiken von gekauften Weihnachtsbäumen, da diese in der Regel mit Pestiziden behandelt werden, da sich die “Weihnachtsbaumproduktion” schon zu einem richtigen Geschäft entwickelt hat, wo man, ähnlich wie bei Gemüse, nichts an Ware einbüßen möchte.

Wir sollten probieren, feste Tannenbäume zu verwenden, man könnte sich einen Weihnachtsbaum im Garten anpflanzen, welcher sich an Weihnachten auch mit einer wasserdichten Lichterkette schmücken lässt.

 

Verfasser: Moritz und Tim aus der W2/1