Unser big fat WORLD-LAB PROJEKT
von Konstantina Grigoroudi
Das WORLD-LAB ist ein interkulturelles Werte-Projekt, aus der Taufe gehoben von der Stiftung Weltethos mit Unterstützung der Robert-Bosch-Stiftung, an dem Schülerinnen und Schüler aus den beruflichen Schulen teilnehmen dürfen. Seit Mai 2017 arbeiten Schulen z.B. in Freiburg oder Mannheim an interkulturellen Projekten. So auch die John-F.-Kennedy-Schule.
Meine Klasse BK1F2, eine Klasse im ersten Jahr des Berufskollegs Fremdspachen, und die VABO 1 ( [Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf mit Schwerpunkt Erwerb von [Deutschkenntnissen für Schülerinnen und Schüler ohne Deutschkenntnisse : )], eine Klasse, in der Flüchtlinge vorwiegend Deutsch lernen, hatten das Glück, zusammen in verschiedenen Workshops zu arbeiten und einander kennenzulernen.
Als erstes hat unser Klassenlehrerin, Frau Sabine Kempf, angekündigt, dass wir bei einem Projekt mitmachen werden, das sehr interessant und lustig werden sollte. – Mehr wussten wir noch nicht.
Das Härteste war das ‚Kennenlernen‘ – Treffen, kurz nachdem wir von unserer Teilnahme erfahren hatten. Wie wir befürchtet hatten, war es auch ein bisschen peinlich. Zwei komplett fremde Klassen sollten zusammenarbeiten, obwohl sie im schulischen Alltag nichts mit einander zu tun hatten.
Die Projekt-Leiterinnen, Frau Anja Kirchner vom Projekt Weltethos und Dr. Elke Ch. Zapf, aber natürlich auch die Lehrerinnen, Frau Frericks, Frau Kempf, Frau Jansohn, Frau Mavrofridis und Frau de la Prieta, haben versucht das Eis zwischen uns zu brechen mit Kennenlernspielen, aber auch mit Teambuildern. Ein Beispiel dafür wäre „Speed Kennenlernen“ (Sehr ähnlich zu Speed Dating) und andere Vertrauensspiele.
Für uns Schülerinnen und Schüler war es immer noch ein bisschen unklar, um was es wirklich ging. Aber wir merkten schon, dass unsere kulturellen Unterschiede doch sehr klein sind im Vergleich zu den Dingen, die wir alle gerne machen. Die zwei Welten kamen zusammen und wir sahen, dass, was zum Beispiel Niklas aus Deutschland in seiner Freizeit unternimmt, Khaled aus Afghanistan genauso viel Spaß macht. Und nach einer Weile spielte die Sprache keine Rolle mehr.
Im zweiten Workshop erarbeiteten wir gemeinsame Werte und Vorstellungen, die uns helfen sollten, ein Projekt gemeinsam zu bewältigen. Bei einem dritten gemeinsamen Arbeitstag, der von Frau Jansohn, Frau Kempf und Frau Mavrofridis geleitet wurde, wollten wir mehr übereinander wissen. Fragen über die Familie, Hobbys und Träume wurden gestellt. Und ja! Jeder von uns will die Welt entdecken und das Beste aus seinem Leben machen. Wir haben über unsere Kulturen geredet, die Traditionen, unsere Erinnerungen, die wir haben, wenn wir an unsere Heimat denken. Was sehr schön war, dass viele von uns aus so verschiedenen Ländern kommen wie Deutschland, Griechenland, Italien, Kosovo, Türkei, Syrien oder Afrika. Während dieses Prozesses entstand eine kleine Ausstellung mit Bildern zum Thema Heimat.
Das Ziel dieser Workshops war also, die Mauer zwischen unseren Realitäten durchlässiger zu machen, sodass wir endlich einander sehen können und verstehen lernen, dass wir junge Menschen sind, die viel mehr als nur ihre jeweilige Herkunft ausmachen.
Das konkrete Hauptziel des Projekts WORLD – LAB war, dass wir gemeinsam ein „Weltcafè“ planen und organisieren sollten, das darin gipfeln sollte, drei Cafés in unserer Schule zu entwickeln und durchzuführen. Wir beschlossen Crêpes zu verkaufen. Adressaten dieses Weltcafés waren die Schülerinnen und Schüler aller drei beruflichen Schulen auf unserem Campus. Drei Gruppen traten in einem Wettbewerb gegeneinander an, planten ihr Café, erledigten die Einkäufe, legten die Preise fest und backten und verkauften Crèpes.
Das Ganze war gesponsert von unseren Lehrern. Es war sehr schön zu beobachten, wie harmonisch wir miteinander arbeiteten und wie jeder von uns nach Alternativen suchte, um hilfreich zu sein.
Unser letztes Treffen war am 21.07.2017; wir gaben uns in diesem letzten Workshop ein Feedback und dankten uns für die tolle Zusammenarbeit. Was mir an diesem letzten Workshop aufgefallen ist, ist, dass wir uns verändert haben. Wir alle sind jetzt viel offener, lockerer und verstehen einander viel besser. Viele von uns haben auch weitere Pläne für die Zukunft, wie Fußball spielen oder gemeinsam tanzen gehen.
To cut a long story short: das Projekt WORLD-LAB war eine super Erfahrung, die keiner von uns schnell vergessen wird.
Und last but not least: Wir sind Preisträger des WORLD-LABS geworden. Whow!