Bericht Stihl Werksbesichtigung 2024 – John F. Kennedy Schule Esslingen

Am letzten Freitag, dem zweiten Februar 2024, hatten wir erneut das Privileg eine kostenlose Führung durch die Werke von Stihl zu bekommen. Wir wurden um 10.15 sehr herzlich von drei ehemaligen Mitarbeitern von Stihl begrüßt, die extra für diese Art von Führungen immer noch regelmäßig zu Stihl gehen. Sie sind bereits im Rentenalter und haben Jahre bis Jahrzehnte lang bei Stihl gearbeitet und die Begeisterung haben die Herren auch sehr authentisch ausgestrahlt. Nach einer kurzen Einführung bezüglich der Kopfhörer und Audiogeräte, wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt und die Führung ging los.

Meine Gruppe hat in der Montage begonnen. Hier wurden wir Schritt für Schritt durch die Fertigung von Motorsägen und anderen Geräten geführt. Wir haben verschiedenste Bereiche kennengelernt und uns sonderangefertigte Maschinen und viele Arten von Bauteilen angeschaut. Zum Beispiel Handschutz, Zylinder, Kurbelwellen und noch vieles mehr. Bei der Montage ist wichtig zu erwähnen, dass in sechs oder sieben Tage Schichtbetrieb gearbeitet wird und die Mitarbeiter an mehreren Maschinen eingelernt sind, dass die Produktion nicht stillsteht.

Weiter ging es dann in der hauseigenen Kunststoffspritzerei von Stihl. Hier werden die Plastikteile für die Produkte aus Plastikgranulat, in riesigen tonnenschweren Maschinen, die bis zu mehreren Millionen Euro kosten, gespritzt. Wie bei allen Sachen können auch hier manchmal Fehler auftreten. Fehlerhafte Teile, die ungenau oder spröde sind, werden wieder eingeschmolzen und zu neuem Granulat verarbeitet. Dieses wiederverwertete Granulat besitzt nicht mehr die exakte Konsistenz wie das neue Granulat. Deshalb wird dieses „recycelte Granulat“ nur zu einem Anteil von ca.30% für ein neues Teil genutzt. Es wird auch nur für Teile verwendet, die lediglich der Optik eines Produktes dienen und nicht mehr.

Danach ging es zur letzten Station für den Vormittag, einer weiteren riesigen Halle. Dort werden die Führungsschienen der Motorsägen hergestellt. Wir haben nur grob ein Paar Maschinen angeschaut, da wir wenig Zeit hatten und es bereits kurz vor dem Mittagessen war. Wie die Schienen ausgefräst, bearbeitet und lackiert werden, konnten wir uns aber trotzdem relativ ausführlich anschauen.

Um 12.30 Uhr haben wir uns im Werk 1 zum Mittagessen getroffen. Es gab ein riesiges Salatbuffet, eine große Auswahl an Getränken, normale und vegetarische Maultaschen, Kartoffeln, Brokkoli und weitere Beilagen, sowie eine Auswahl an Nachtischen. Das Essen war sehr lecker und vor allem ist es absolut nicht selbstverständlich, dass man so ein großartiges Essen mit Getränken und Nachtisch kostenlos zur Verfügung gestellt bekommt. Das weiß ich und das wissen die anderen bestimmt auch sehr zu schätzen.

Um den Tag abzurunden haben wir noch eine Führung in der neuen Markenwelt bekommen. Wir haben ganz oben in der dritten Etage angefangen wo nach und nach die Entstehung und die Geschichte von Stihl erzählt wurde. Dabei ging es um die Gründung, die Zeiten während der Weltkriege, die Entwicklung der ersten Motorsägen und deren Nachfolger. Eine Sache, die für die meisten von uns neu war, war der Fakt, dass Andreas Stihl 1949 einen eigenen Traktor auf den Markt brachte Namens Allzweck-Schlepper S 140. Die Produktion wurde aber relativ schnell eingestellt, da sich herausstellte, dass die Firma Stihl auf jeden verkauften Traktor Geld draufzahlen musste und sie dadurch ein Minusgeschäft machten. Es gab auch kleine praktische Elemente wie zum Beispiel einen Motorsägen Griff. Diesen konnte man betätigen und zwischen drei vibrationsstärken des Griffes wählen. Die erste stellte eine der ersten Motorsägen dar, die zweite eine schon etwas neuere und die letzte Stufe eine ziemlich neue Kettensäge. Das war sehr beeindruckend da man die Verbesserung über die Jahre sehr deutlich spüren und selbst erleben konnte. Dann haben wir noch zwei kurze Filme über die Einsatzgebiete der Motorsägen und anderen Geräten gesehen. Diese waren aber meiner Meinung nach ausschließlich für Werbezwecke gedacht und daher auch nicht besonders interessant nach meinem Empfinden. Damit endete der Tag und wir sind alle nach einem interessanten Mittag und mit vollen Bäuchen glücklich nach Hause gefahren.

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