Exkursion zur Zentralen Stelle zur Aufklärung der NS-Verbrechen – John F. Kennedy Schule Esslingen

Der 08.02.23 begann für uns sehr angenehm mal eine Stunde später als sonst. Um 8:30 Uhr versammelten wir uns am Esslinger Bahnhof und fuhren nach Ludwigsburg, wo wir unsere Exkursion starteten. Für uns ging es heute zur „Zentralen Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen“. Begleitet wurden wir von unserem GGk-Lehrer Herrn Leyrer und unserer Französisch-Lehrerin Frau Götze.

Thematisch bot sich die Exkursion an, um unsere Inhalte aus dem Geschichtsunterricht auch praktisch anzuwenden. Herzlichst empfangen ging es dann los für uns. Das Archiv bietet einen sehr ausgiebigen Überblick über die seit 1958 anhängigen NS-Verfahren. Das Gebäude war vorher jahrelang ein Frauengefängnis gewesen – ein bedrückendes Gefühl. Das sensible Thema dieser Exkursion flößte uns Respekt ein.

Wir starteten mit Grundlagen und klärten wichtige Begriffe vorab, um dann im späteren Verlauf selbstständig arbeiten zu können. Beispielsweise lernten wir den Unterschied zwischen Totschlag und Mord kennen, sowie die Bedeutung des Begriffs Zurechnungsfähigkeit. Unsere Aufgabe des Tages ein NS-Verfahren selber durch zu spielen und zu einem Urteil zu kommen. Wir sollten uns in die reale Lage versetzen, um nachvollziehen zu können, wie viel Zeit derartige Verfahren in Anspruch nehmen und wie schwierig es ist, die Vergangenheit, ohne Zeitmaschine, zu beurteilen.

Ein Teil der Klasse arbeitete an dem Fall von Wilhelm Boger, einem SS-Oberfrührer und Kriegsverbrecher, der zur damaligen Zeit im KZ in Auschwitz stationiert war. Während der Arbeitsphase hatte jede Gruppe ein Plakat erstellt und durfte ihr Teilthema im Anschluss präsentieren. Wir kamen zu einem klaren Ergebnis und befanden Wilhelm Boger für schuldig.

Die französischsprachigen Schülerinnen und Schüler durften separat an dem Fall des Massakers in Oradour, einem französischen Dorf, arbeiten und dieses analysieren sowie Beweggründe des Massakers herausarbeiten. Zur Recherche durften wir mit den Originalquellen des Archivs arbeiten, darunter auch französische Quellen.

Zum Schluss ließen wir unseren Tag Revue passieren und somit endete unser Ausflug zur „Zentralen Stelle zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen“. Abschließende Worte der Klasse sind, dass wir die Themen sehr spannend fanden und dass sich der Ausflug gelohnt hat, da wir nun mit viel mehr Feingefühl an diese Thematik gehen und allgemein viel Neues dazu lernen konnten.

Ein Bericht von Orgeta Fona (Klasse WGJ1/2)

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