Am Freitag, den 15.3.19 hatte die JFK die großartige Gelegenheit, den Autor des autobiographischen Romans „Ich war Hitlerjunge Salomon“ zu einer Veranstaltung begrüßen zu können.
Sally Perel nahm sich fast zwei Stunden Zeit, den mehr als 100 anwesenden Schülerinnen und Schülern aus seinem schicksalhaften Leben zu erzählen. In entwaffnender Ehrlichkeit berichtete er davon, wie er sich, um dem Holocaust zu entgehen, als Deutscher ausgab und für mehrere Jahre als Jude unter deutschen Hitlerjungen überlebte. Seine ständige Angst, entdeckt zu werden, und dies mit seinem Leben zu bezahlen, seine andauernde Zerrissenheit, als Jude unter Nazis zu leben, die Sorge um seine Eltern im Ghetto in Lodz und seine persönliche Qual in dieser unvorstellbaren Lebensgeschichte, schilderte er mitreißend und dabei ohne jeglichen Groll oder Zorn.
Ab dem Moment, in dem er den vollen Raum betrat, herrschte im großen Konferenzraum absolute Stille und andächtiges Schweigen. Sein Bericht rührte alle Anwesenden offensichtlich zutiefst. Zum Ende seiner Erzählungen erhoben sich alle Jugendlichen und Lehrerinnen und Lehrer zu spontanen stehenden Ovationen. Nach anfänglichem Zögern stellten die Schülerinnen und Schüler konkrete Fragen und erhielten offene Antworten.
Es war, so sagte es auch Herr Perel, die vermutlich letzte Möglichkeit, einen Augenzeugen der schrecklichen und unmenschlichen Nazi-Verbrechen zu treffen und seinem Erzählen zu folgen. Diese zwei Stunden hatten sicherlich mehr Wirkung auf die Schülerinnen und Schüler, als viele Stunden Unterricht über die NS-Zeit und wir sind dankbar, dass wir diese Momente der Wahrheit und des Erinnerns erleben konnten.