GGK Exkursion nach Dachau – John F. Kennedy Schule Esslingen

Am 7. März 2023 fand für die WG J2/1 und J2/2 eine Exkursion in das ehemalige Konzentrationslager Dachau statt. Nach etwa 2 1⁄2 Stunden Busfahrt bekamen wir dort eine Führung durch die Gedenkstätte. Bevor wir eintreten durften, gab es erstmal einige Informationen zur früheren Nutzung des ganzen Geländes. So haben wir zum Beispiel erfahren, dass das Gelände im 1. Weltkrieg eine Munitionsfabrik war und erst im 2. Weltkrieg anders genutzt wurde.

Um das Gelände zu betreten, musste man ein Stahltor passieren, auf dem der Spruch „Arbeit macht frei“ stand. Das war aber nicht mehr das Originaltor, da dieses im Jahr 2015 an Halloween gestohlen wurde und Jahre später auf einem Schrottplatz in Skandinavien gefunden wurde. Die beiden Klassen empfanden die Atmosphäre beim Eintreten als sehr bedrückend, da sich jeder versucht hat vorzustellen, wie es damals gewesen sein muss.

Nachdem die Referenten uns viele Informationen über den Hof erzählt haben und wie das Leben damals hier war, wurden uns die Baracken gezeigt, in denen die Insassen schliefen. Es gab 32 Baracken, in denen jeweils etwa 200 Menschen Platz hatten. Die Toiletten in den Baracken waren noch im Original vorhanden.

Das Lager hatte etwa Platz für 6500 Personen. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges befanden sich aber 45 000 Menschen im Konzentrationslager. Unser Referent beschrieb genau, wie der Tagesablauf der Insassen war und was sie arbeiten mussten. Viele der Insassen mussten als Zwangsarbeiter in der naheliegenden Industrie arbeiten, wie zum Beispiel BMW. Anschließend wurde uns noch genau erklärt, wer in diesem Lager gefangen gehalten wurde und dass es verschieden Klassen von Gefangenen gab, welche auch unterschiedlich behandelt wurden.

Währen der Zeit in dem das Dachau Lager in Betrieb war, gab es sehr viele Todesfälle. Die meisten Menschen starben an Krankheiten, ausgelöst durch die engen Lebensverhältnisse in den Baracken, sowie Unterernährung und katastrophalen hygienischen Bedingungen. Dachau war zwar ein Arbeitslager, aber dennoch sind im Laufe der Zeit ungefähr 200 000 Menschen ums Leben gekommen. Wenn ein Gefangener starb, wurde er in diesen Öfen verbrannt. Diese Arbeit wurde von anderen Gefangenen verrichtet, die außerhalb der normalen Baracken lebten. Die Asche der Toten wurde teilweise an lokale Bauern verkauft – ein Fakt, der uns zum Schuss nochmal schockte und uns die berechnende Grausamkeit der NS-Ideologie vor Augen führte.

Die Heimfahrt war entsprechend ruhig. Obwohl wir in unserer Schulzeit schon viel über den Nationalsozialismus gelernt hatten, ist es doch nochmal anders, alles mit eigenen Augen zu sehen.

Gregor Plexidas, Jan Seifried, Fotos: Frau Kelm

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