Der 18. Januar begann für uns bereits früh morgens mit einem Aufreger: wie immer, wenn hierzulande mehr als drei Millimeter Schnee fallen, herrschte Chaos im Stuttgarter ÖPNV. Wegen einer ausgefallenen Bahn mussten mehrere Mitschülerinnen und Mitschüler darum bangen, rechtzeitig um 7:45 Uhr am Stuttgarter Hauptbahnhof anzukommen. Am Ende sind aber – außer unsere beiden Wirtschaftslehrer Herr Schneckenburger und Herr Eilhoff – fast alle pünktlich erschienen.
Mit ein wenig Verspätung fuhren wir mit dem ICE nach Frankfurt und machten uns dort direkt auf den Weg zu unserem ersten Programmpunkt: die Europäische Zentralbank. Dort angekommen, mussten wir uns einer gründlichen Sicherheitskontrolle unterziehen, da das Gelände der EZB extraterritorial ist, was bedeutet, dass das Gelände nicht zu Deutschland gehört. Nachdem wir die Kontrolle passiert hatten und freundlich im imposanten Eingangsbereich des Besucherzentrums begrüßt wurden, begann die Führung, bei der wir viel über die EZB und ihre wichtigsten Aufgaben lernten. Für viele war zum Beispiel neu, dass Mitarbeiter der EZB fast keine Steuern zahlen müssen, weil sie „für Europa“ arbeiten und teilweise sogar eine Wohnung gestellt bekommen.
Im Anschluss an die Führung durften wir uns noch etwas im Besucherzentrum umsehen. Unter anderem konnte ein Quiz gespielt werden, bei dem man die Rückseite der Euromünzen den jeweiligen Ländern zuordnen musste. Andere haben geschaut, wie groß sie in gestapelten Cent-Münzen sind. Diejenigen unter uns, die ihr Schließfach wieder aufgekriegt haben, konnten sich auch noch einen Kaffee genehmigen. Zum Abschluss des Besuchs haben wir ein gemeinsames Gruppenfoto gemacht.
Nach Ablauf der angenehmen Mittagspause trafen wir uns an der S-Bahn Haltestelle Hauptwache, um uns langsam zur Börse Frankfurt zu begeben. Dort angekommen, begann um 15:00 Uhr unser Aufenthalt im deutsch- und englischsprachigen Besucherzentrum. Mit einer modern gestalteten Ausstellung brachte die Börse Frankfurt die Möglichkeit, viel Neues zu lernen oder bekanntes Wissen zu vertiefen. Das Besucherzentrum war mit blau leuchtende Lichterstangen und interaktiven Displays an Wänden und Tischen bestückt, an denen Lernmaterial sowie Plan- und Handelsspiele zu finden waren, welche den Besuch bemerkenswert machten.
Das Highlight war trotz allem der direkte Blick hinunter in den großen Handelssaal der Börse, welcher uns einen Eindruck über die Arbeit in der Börse verschaffte. Alle Angestellten und Aktienkurse waren stets in Bewegung und ein Nachrichtensender berichtete live. Nach einer Stunde ging auch unser zweiter Besuch zu Ende. Die verbleibende Freizeit verbrachten Schüler*innen und Lehrer damit, etwas zu essen, die Frankfurter Skyline im Dunkeln zu genießen oder um Andenken zu besorgen.
Froh, den Wirtschaftsunterricht mal etwas anders erlebt zu haben, trat die WG J1/1 um 18:19 Uhr die Heimreise an nach Stuttgart an.
(Bericht von Lennart Beckhaus und Till Schweizer)