Am Donnerstag, den 17.07.25 durfte die komplette Jahrgangsstufe 1 die Theateraufführung „Der zerbrochne Krug“ von THEATERmobileSPIELE besuchen – dank des mobilen Theaters direkt hier an der John-F.-Kennedy-Schule.
Nach einer kurzen Einweisung durch den Schauspieler David Lison, der auf die Regeln im Theater aufmerksam machte, fing das Stück auch schon an. Durch den originellen Einstieg, bei dem nur das laute Schnarchen des Adam-Darstellers zu hören war, wurde unsere Aufmerksamkeit direkt geweckt. Kurz darauf betrat auch Darstellerin Petra Ehrenberg in der Rolle der Gerichtsschreiberin Licht die Bühne. Das sollten aber nicht die einzigen Rollen bleiben, die die beiden Darsteller verkörperten – insgesamt füllten sie acht unterschiedliche Rollen aus. So wurden Rollen, wie beispielsweise Ruprecht, Eve oder deren Elternteile, mithilfe von Puppen dargestellt, die von beiden Schauspielern bedient wurden. Zudem konnten die Schauspieler auch wortwörtlich in diese Rollen schlüpfen, indem sie die Masken und die Kostüme der Puppen anzogen. Ein weiterer Kniff, mit dem es gelang, die Vielzahl der Rollen darzustellen, war ein Bildschirm mit aufgenommenen Video-Sequenzen, in denen die Gerichtsrätin Walter sowie die Schreiberin Licht (beide dargestellt von Petra Ehrenberg) das Gerichtsgeschehen beobachteten und auch kommentierten. Hierbei war das Timing, mit dem auf die Gesprächsanteile der Figuren in den Videosequenzen geantwortet wurde, bemerkenswert. Auch Dosentelefone, mit denen die zwei Bediensteten des Dorfrichters Adam in das Schauspiel mit integriert wurden, kamen zum Einsatz. Bei der Befragung der Zeugin Frau Brigitte wurde die Spur, bzw. das Lügengeflecht, in dem sich Adam im Laufe des Stücks immer weiter verstrickt, visuell als roter Faden dargestellt, der kreuz und quer über die Bühne gespannt wurde – eine treffende und einprägsame Visualisierung für das Geschehen im Drama.
Die Inszenierung war insgesamt sehr kreativ und die komödiantischen Elemente des Dramas kamen gut zur Geltung. Auch die Leistung der beiden Schauspieler, die in 75 Minuten zwischen so vielen verschiedenen Rollen wechselten, war äußerst beeindruckend. Und insbesondere im Hinblick darauf, dass „Der zerbrochne Krug“ von Heinrich von Kleist zu unseren abiturrelevanten Lektüren gehört, war es hilfreich, die anspruchsvolle Sprache live auf der Bühne zu erleben.
WGJ1/4