Schon Wochen vor der Abreise nach Irland stieg bei mir die Vorfreude – und auch ein wenig die Nervosität. Gemeinsam mit der Schule organisierte ich alle wichtigen Unterlagen, den Flug und die Versicherung. Meine Unterkunft war eine Gastfamilie in Galway, die ich mir mit meinen beiden Freundinnen Annik und Nele teilte. Die Familie hatte einen Hund, was für uns eine nette Abwechslung war. Insgesamt war die Unterkunft in Ordnung, es hätte sicher noch etwas gemütlicher sein können. Für zukünftige Austausche wäre es gut, im Vorfeld noch stärker darauf zu achten, wie die Gastfamilien aufgestellt sind, damit die Unterbringung für alle Teilnehmer so angenehm wie möglich wird.
Um mich sprachlich vorzubereiten, habe ich im Vorfeld viele englische Filme geschaut, damit das Englisch wieder besser im Kopf ist. Auch organisatorisch habe ich an alles Wichtige gedacht. Beim Packen war besonders das wechselhafte irische Wetter eine Herausforderung – von Regenjacke bis Sommerkleidung musste alles mit.
Am 06.07.2025 reisten wir an und kamen erst gegen 23 Uhr in Galway an. Wir wurden von unserer Gastfamilie begrüßt und haben unser Zimmer bezogen.
Der erste Montag begann mit einem Workshop von 9:00 bis 12:45 Uhr, gefolgt von einer Stadttour am Nachmittag. Danach erkundeten wir zu dritt die Innenstadt, kauften ein paar Kleinigkeiten und genossen das Flair der Stadt.
Am Dienstag hatten wir Vormittags erneut Workshop und Nachmittags arbeiteten wir zum ersten Mal an unserem Businessplan, der ein zentrales Projekt unseres Aufenthalts war. Nach getaner Arbeit bummelten wir noch durch die Stadt und verbrachten den Abend zusammen zu Hause.
Mittwoch folgte wieder der gleiche Rhythmus: Workshop am Vormittag, Businessplan am Nachmittag. Am Abend gingen wir gemeinsam mit unserer Lehrkraft Frau Neher essen und zum Wellness.
Donnerstag lief ähnlich ab – Workshop, Businessplan – und am Abend stand ein Bowlingabend mit der ganzen Klasse auf dem Programm, was richtig Spaß gemacht hat.
Der Freitag brachte etwas Abwechslung: Nach dem Workshop machten wir eine Hop-on-Hop-off-Bus-Tour durch Galway, fuhren auch zum Strand und genossen den Blick aufs Meer.
Am Samstag nutzten wir den Tag zum Souvenirs- und Geschenke-Kaufen – wir waren fast den ganzen Tag in der Stadt unterwegs.
Der Sonntag war mein persönliches Highlight: Mit der ganzen Gruppe machten wir einen Ausflug zu den Cliffs of Moher. Die Landschaft dort war atemberaubend schön – für mich definitiv das schönste Erlebnis des gesamten Aufenthalts.
In der zweiten Woche wiederholte sich der Ablauf oft: Vormittags Workshop, Nachmittags Arbeit am Businessplan. Am Montag blieben wir abends zu Hause, weil wir alle etwas erschöpft waren. Dienstag erledigten wir die letzten Besorgungen. Am Mittwoch besuchten wir nach dem Workshop ein Museum, packten anschließend schon unsereKoffer und hatten zudem unsere schriftliche Prüfung.
Am Donnerstag präsentierten wir schließlich unseren Businessplan, packten fertig, und verbrachten noch etwas Zeit mit Freunden in der Stadt.
Am Freitag hieß es Abschied nehmen: Wir brachten die Koffer zur Busstation, verabschiedeten uns von unserer Gastfamilie und machten uns auf den Heimweg.
Eindrücke & Herausforderungen
Galway ist eine lebendige, bunte Stadt an der Westküste Irlands – voll von Straßenmusik, gemütlichen Pubs und einer charmanten Altstadt. Die Menschen dort sind unglaublich freundlich und gesprächig. Besonders auffällig war für mich die entspanntere Lebensweise im Vergleich zu Deutschland – Pünktlichkeit wird nicht ganz so streng genommen, und der Umgangston ist deutlich lockerer.
Ein großer Unterschied zu Deutschland ist die Freundlichkeit im Alltag – egal ob auf der Straße, im Geschäft oder im Bus, man wird fast immer mit einem Lächeln begrüßt. Auch die Sauberkeit in der Stadt ist bemerkenswert: Die Straßen und Parks werden sehr gepflegt, und man sieht nur selten Müll herumliegen.
Die Natur rund um Galway ist wunderschön – grüne Wiesen, kleine Parks und natürlich der Blick auf den Atlantik. Die Innenstadt ist übersichtlich und hat einen eher altbautypischen Charme.
Natürlich gab es auch Herausforderungen: Der Busplan war anfangs nicht leicht zu verstehen, aber schon nach einem Tag fanden wir uns gut zurecht. Außerdem fielen mir Preisunterschiede zu Deutschland auf – manche Dinge, wie Lebensmittel, waren teurer, andere wiederum günstiger.
Sprachlich war es am Anfang eine kleine Herausforderung, den irischen Akzent zu verstehen. Mit der Zeit wurde es aber einfacher, und ich konnte immer sicherer auf Englisch sprechen.
Freizeitgestaltung
In unserer Freizeit haben wir viel unternommen: Spaziergänge durch die Stadt, Abende in Pubs mit Live-Musik, Ausflüge zum Strand und natürlich die Cliffs of Moher, die mein schönstes Erlebnis waren. Auch Bowling, gemeinsames Kochen oder einfach gemütliches Beisammensein mit Freunden gehörten dazu.
Die zwei Wochen in Irland haben mich persönlich und fachlich weitergebracht.
- Sprachlich: Mein Englisch ist sicherer geworden – besonders im freien Sprechen.
- Fachlich: Die Arbeit am Businessplan hat mir gezeigt, wie man in einer internationalen Gruppe Ideen entwickelt.
- Persönlich: Ich habe gelernt, flexibler zu sein, mich in einer neuen Umgebung zurechtzufinden und offener auf Menschenzuzugehen.
Tipps für die zukünftigen Teilnehmenden
Keine Angst vor Sprachfehlern – die Iren sind sehr geduldig.
- Unbedingt auch bei Regen rausgehen – das Wetter ändert sich ständig.
- Lokale Spezialitäten probieren und Live-Musik in Pubs genießen.
- In der Freizeit nicht nur shoppen gehen, sondern auch Ausflüge ins Umland machen.
- Sich am Anfang Zeit nehmen, den Busplan zu verstehen – danach ist es sehr einfach.
- Wenn möglich, vorher Infos zur Gastfamilie einholen, um die Unterkunft bestmöglich an die Teilnehmer anzupassen.
Fazit
Mein ERASMUS+ Aufenthalt in Galway vom 06.07.–18.07.2025 war eine besondere Zeit, in der ich viel gelernt habe – über das Land, die Menschen, die Sprache und auch über mich selbst. Die Mischung aus Workshops, Projektarbeit und Freizeit hat die Reise abwechslungsreich gemacht. Mein schönstes Erlebnis waren die Cliffs of Moher, die mich mit ihrer atemberaubenden Natur beeindruckt haben. Auch wenn nicht alles perfekt war – besonders in Bezug auf die Unterkunft – habe ich viele wertvolle Erinnerungen mitgenommen, die ich nicht vergessen werde.
Von: Karina Schreider